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Allgemein

“Wegbereiter auf unterster Ebene” Der Bote 09.07.2007

By 8. Mai 2023No Comments

ALTDORF — „Der Partnerschaftsverein sieht sich als Wegbereiter für die Völkerverständigung auf unterster Ebene und zwar zwischen Bürgern und Bürgern. Wir alle wünschen uns, dass Altdorfs Partnerschaften auch in Zukunft mit intensivem Leben erfüllt werden.“ Dies bekräftigte Vorsitzender Peter Grimm beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Vereins im Betsaal des Wichernhauses, zu dem Vertreter aus allen Kommunen gekommen waren, mit denen Altdorf partnerschaftlich verbunden ist. „ Für uns alle ist nach der deutschen Wiedervereinigung Europa, aber auch das neue Deutschland, ein großes Stück näher gekommen. Mögen aus Nachbarn Freunde werden und mögen die gemeinsam geknüpften Bänder dauerhaft verbunden bleiben“, war Grimms Wunsch.

Grimm erinnerte an die Anfänge des Vereins, der aus der Idee geboren wurde, die bereits bestehenden Kontakte durch die Gründung eines Vereins noch besser zu pflegen. Verbunden mit der Gründung sind Namen wie Friedrich Weißkopf, Konrad Holz, Rainer Pohl, Gerhard John und Günther Schaner, den 24 Gründungsmitglieder 1997 zum 1. Vorsitzenden wählten. Zu der Zeit hatte Altdorf schon zwei offizielle Partnerschaften: Sehma (1992), Dunaharaszti (1993) und die guten Verbindungen zu den Namensvettern in der Schweiz seit 1948 sowie nach Colbitz bereits vor und nach der Wende. Vor allem Günther Lang habe sich in seiner Amtszeit dafür eingesetzt, dass die Partnerschaft mit Colbitz in Sachsen-Anhalt besiegelt wurde. 2003 unterzeichneten die Bürgermeister Heinz Kühnel und Rainer Pohl die Partnerschaftsurkunde. In den zehn Vereinsjahren habe sich viel getan, betonte Grimm und überreichte an die Vertreter der Partner und den Altdorfer Bürgermeister Erich Odörfer eine von Konrad Holz erstellte Chronik. Die Altdorfer hätten sich mit dem Verein schnell identifiziert und innerhalb von zwei Jahren zählte man bereits 100 Mitglieder.

Heute hat der Verein knapp 200 Mitglieder. Grimm erinnerte an zahlreiche Reisen und Veranstaltungen in den Partnergemeinden und deren Regionen, die dazu beitrugen, dass Altdorfer Bürgerinnen und Bürger ihre Partnergemeinden kennen lernten. Viele Kontakte und Freundschaften entstanden. Besonders das Altstadtfest und die Wallensteinfestspiele wären für die Partner und Freunde feste Termine. „Ich bin der Meinung, dass unsere Stadt dadurch noch bunter wird“, betonte Grimm. Die Gäste würden in Altdorf nicht nur wahr-, sondern regelrecht von der Bevölkerung aufgenommen.

Aus diesen Kontakten entstand auch eine Verbindung zwischen den Schulleitungen aus Dunaharaszti und Altdorf. Erst im März reiste die Schulband aus Altdorf, die auch den Festabend in gekonnter Manier musikalisch umrahmte, nach Ungarn. Der Verein unterstütze die Schülerbegegnungen finanziell. Grimm nutzte die Gelegenheit für weiteren Schüler- und Jugendaustausch zu werben. „Gerade im Bereich des Sports bieten sich Möglichkeiten, die Partnergemeinden und deren Bewohner näher kennen zu lernen.“

Der Partnerschaftsverein, so Grimm, sehe sich als Bindeglied zwischen den Partnergemeinden und biete hier eine Art Plattform für Kontakte und Begegnungen. Als ein wichtiges Bindeglied im Bereich der Partnerschaften zu den Gebirgsfreunden im Erzgebirge und in der Schweiz bezeichnete er den Alpenverein. „Hier werden seit vielen Jahren Kontakte gepflegt, die uns und anderen Altdorfer Vereinen zu Gute kommen.“

Und weil man visuelle Eindrücke viel besser verarbeiten kann und diese auch länger in Erinnerung bleiben, sah man dann einen von Florian Dankesreiter zusammengestellten Film über zehn Jahre Partnerschaftsverein.

1. Bürgermeister Erich Odörfer hieß die Gäste aus den Partnergmeinden namens der Stadt willkommen und betonte, dass man einen echten Grund zum Feiern habe. Der Partnerschaftsverein habe sich prächtig entwickelt und sei in all den Jahren eine große Unterstützung für die Stadt gewesen. „Partnerschaften“, so der Bürgermeister, „machen auf Dauer nur eien Sinn, wenn sie lebendig und beständig sind. Und das ist mit Hilfe des Partnerschaftsvereins gelungen.“ Er dankte den Vorsitzenden für die Arbeit zum Wohle der Partnerschaft. Die kontinuierliche Arbeit von Günther Schaner, Günther Lang und Peter Grimm zeige, dass sich der Vereinszweck in hohem Maße erfülle. „Ich danke den Außenministern. Sie haben unsere Stadt hervorragend nach außen vertreten.“ In den Dank schloss er aber auch jene mit ein, die für den Partnerschaftsgedanken im Hintergrund wirken. Der Bürgermeister nannte die Partnerschaften im Hinblick auf ein gemeinsames Europa wichtiger denn je. Dies fördere die gegenseitige Wertschätzung. Den Partnerschaften wünschte er „in einem guten Geist und harmonischer Atmosphäre“ ein langes Bestehen.

Den Geist des vertrauensvollen Zusammenwirkens, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, beschwor Vizepräsident Stefan Planzer aus Altdorf/Uri. Bei den fruchtbaren Begegnungen finde man nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern lerne auch voneinander. Die Tatsache, dass man in verschiedenen Gesellschaften lebe eröffne die Chance von einander zu lernen und zu partizipieren. 1. Bürgermeister Heinz Kühnel aus Colbitz lobte die völkerverständigende Arbeit des Partnerschaftsvereins und zeigte sich namens der Heide-Gemeinde dankbar für die Vermittlung von Erfahrungen. Man freue sich auf viele weitere Begegnungen, die künftige Zusammenarbeit und den Austausch auf allen Ebenen.

„Dank für alles Gute und die immer genossene Gastfreundschaft“, zollte für die Gäste aus Dunaharaszti 1. Bürgermeister Laszlo Szalay. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass man sich bei jeder Gelegenheit mit dem Gefühl begegne, dass man sich aufrichtig übereinander freue und die Verbindungen auch künftig pflege. 2. Bürgermeister Dieter Flade, Sehmatal, konstatierte, dass der bisherige gemeinsame Weg ein guter war. Mit Stolz und Erleichterung könne man auf eine bewegte Zeit zurück blicken. Dass man dabei stets auf die Unterstützung aus Altdorf zählen konnte, sei von unschätzbarem Wert gewesen. „Die Unterstützung gab uns Mut und brachte Sicherheit auf dem Weg in die Demokratie“, sagte Flade und bekräftigte die Partnerschaft für die Zukunft auf allen Ebenen mit einem herzlichen „Glückauf“.

Eingangs hatte 2. Vorsitzender Wolfgang Rösch neben den Gästen aus den Partnergemeinden viele Stadträte, darunter 2. Bürgermeister Dr. Hartmut Herzog, Altbürgermeister Rainer Pohl, Dekan Albert Börschlein, den EU-Vorsitzenden Dr. Gerhard Beuschel, Vertreter von Schulen, Banken, Polizei und Sponsoren (Backhaus Fuchs und Getränke Eckstein) sowie zahlreiche Vertreter Altdorfer Vereine und Mitglieder des Partnerschaftsvereins willkomen geheißen. Bevor Peter Grimm zum Weiterfeiern ins Alte Brauhaus, vorzüglich vorbereitet von Herbert Wahler und seinem Team, dankte er allen, die den Partnerschaftsgedanken unterstützt haben und dies auch künftig tun werden, besonders bei 1. Bürgermeister Odörfer und dem Stadtrat für die finanzielle Unterstützung. Für die Gäste aus den Partnergemeinden war das Wochenende in Altdorf wieder mit vielen neuen Eindrücken verbunden.

Lorenz Märtl
Der Bote
8.7.2007 15:41 MEZ