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Allgemein

Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit Colbitz

By 8. Mai 2023No Comments

ALTDORF – „Eine echte Partnerschaft muss wachsen. Sie kann nicht am politischen grünen Tisch konstruiert werden und sollte auch nicht mit unrealistischen Erwartungen überfrachtet werden. Letztlich wird eine wirkliche Partnerschaft nur gelingen, wenn sie dauerhaft im Bewusstsein und im Willen der Bürger verankert ist.“ Dies betonte der Altdorfer Bürgermeister Rainer Pohl bei der Besiegelung der Partnerschaft mit der Gemeinde Colbitz bei Magdeburg. Und die Partnerschaft zwischen Colbitz und Altdorf ist gewachsen. Erste Kontakte gehen zurück auf das Jahr 1969, als es einen Briefkontakt zwischen den beiden evangelischen Pfarrämtern gab. 1987 wurde man von Colbitz aus erneut aktiv, es ging um Informationen aus dem Archiv. In beiden Fällen ging es um die Person von Johann Heinrich Schulze, einen gebürtigen Colbitzer, der es in Altdorf zu Ruhm und Ehren brachte.

Johann Heinrich Schulze lebte von 1687 bis 1744 und war einer der letzten Universalgelehrten. Er war Professor und Rektor an der Altdorfer Universität und vor allem dadurch berühmt, dass er 1727 mit der Entdeckung der Lichtempfindlichkeit der Silbernitrate in Altdorf die Grundlagen für die Fotografie schuf. Bürgermeister Rainer Pohl: „Johann Heinrich Schulze ist sozusagen der Grund, dass es überhaupt zu Kontakten zwischen unseren beiden Orten kam. Er ist unser Bindeglied.“

In seiner Festrede in der Stadthalle erinnerte das Altdorfer Stadtoberhaupt an das Jahr 1987, als der Kulturausschuss den einstimmigen Beschluss fasste, Kontakte zu einer Stadt in der DDR zu suchen, mit der historische Verbindungen bestehen und dabei lag es auf der Hand, Kontakte zu Colbitz aufzunehmen.

Dank zollte er Horst Ellenberger, der die neuen Schilder stiftete, die an den Ausfallstraßen nun auch auf die weitere Partnerschaft mit Colbitz hinweisen und die am Sonntag enthüllt wurden.

„Wallenstein“ Geedo Paprotta verlas dann den offiziellen Text der Partnerschaftsurkunde, die dann von den beiden Bürgermeistern unterzeichnet und ausgetauscht wurde.

Der Colbitzer Bürgermeister Heinz Kühnel trug sich zusätzlich in das Goldene Buch der Stadt ein und als Gastgeschenke wechselten die Fahnen der beiden Kommunen die Seiten.

Heidekönigin Nadine I überraschte die Altdorfer damit, dass die Unterzeichnung der Partnerschafts-Urkunde gleichzeitig die Eingemeindung von Altdorf in ihr Reich bedeute.

Sie rief daher ihre neuen Untertanen dazu auf, ihr zu huldigen und zum nächsten Heidefest nach Colbitz zu kommen, um die Krönung ihrer Nachfolgerin mit zu erleben. „Ein Volk folgt seiner Königin“, waren ihre abschließenden Worte.

Viele Altdorfer erfuhren an diesem Abend erstmals, dass es auch einen Heidekönig gibt und der kommt in der Person von Wolfgang Rösch aus Altdorf. Zu der Ehre soll er bei einem Heidefest in Colbitz gekommen sein. Wie? An diesem Abend war es nicht in Erfahrung zu bringen.

Geschenke und Wünsche für das beste Gedeihen der Partnerschaft hatten auch das Vorstandsmitglied des Heimat- und Kulturvereins, Dr. Andrea Kositzki, Heinz Rieke vom Sportverein und Ortsbürgermeister Ralf Ganzer aus Lindhorst sowie Herbert Müller mitgebracht. Letzterer hatte in den historischen Schulze-Unterlagen geblättert und überreichte Kopien. Unter den Gästen des Festaktes in der Stadthalle, den Paul Andersons mit Solisten der städtischen Musikschule umrahmte, sah man Altbürgermeister Kurt Purucker, Vertreterinnen und Vertreter der Banken und Schulen, der Feuerwehr, aus weiteren Vereinen und des Stadtrates mit 2. Bürgermeister Erich Odörfer an der Spitze. Für Unterhaltung sorgten dann Ernst Bergmann und Karin Völkl mit einigen Sketchen. Im Rahmen ihres Aufenthalts erlebten die Gäste aus Colbitz auch die „Lange Nacht“ und die Wallensteinfestspiele. Zum Heidefest erwartet man dann eine Delegation aus Altdorf.