Stadtrat und Partnerschaftsverein in Altdorf/Uri
Die älteste Partnerschaft, auch wenn nie eine Partnerschaftsurkunde unterschrieben wurde, verbindet Altdorf bei Nürnberg mit Altdorf im Schweizer Kanton Uri, eine sehr lebendige Partnerschaft mit vielen Begegnungen.
So reiste ein großer Teil des Stadtrates zusammen mit Mitgliedern des Partnerschaftsvereins Altdorf für ein Wochenende an den Vierwaldstätter See, inhaltlich und organisatorisch vom 3. Bürgermeister Thomas Dietz und vom Schweizer Verein „Altdorf für Freunde“ hervorragend vorbereitet.
Anlass war die Wiederaufnahme der Tell-Festspiele nach einer langen coronabedingten Pause. Gleich beim Abendessen nach der Ankunft im Hotel Höfli wurde die Altdorfer Gruppe von der Regisseurin in das Werk und in die dargestellte Interpretation eingeführt.
Einige der männlichen Hauptrollen übernahmen weibliche Darstellerinnen. So wurde der Sohn Tells im Stück zur Tochter. Kein Feminismus, wie die Regisseurin erklärte, sondern das Ergebnis des Nachcorona-Neuaufbaus des Laiendarstellerteams: Es waren einfach wesentlich mehr weibliche Bewerberinnen als männliche.
Die Inszenierung begeisterte die angereisten Altdorfer und nach den letzten Standing Ovations gab es bei einem kleinen Empfang die Gelegenheit, auch mit den Akteuren ins Gespräch zu kommen.
Am Samstag fuhr die Gruppe tiefer in den Kanton Uri bis hin zum Gotthard-Pass, begleitet von Urs Kälin, einem früheren Gemeindepräsidenten Altdorfs, der über ein verblüffendes, tiefgehendes Wissen über seiner Heimat verfügt. An der Teufelsbrücke zwischen Göschenen und Andermatt verknüpfte er Sageninhalt und Napoleonische Geschichte, In Andermatt fand eine Begehung des neuen Tourismus-Zentrums und des alten Ortskerns statt. Nach dem Mittagessen in Zumdorf, dem kleinsten Schweizer Dorf mit einer Kirche, einer Gaststätte und fünf Häusern, ging es hoch zum Gotthardpass mit der Gelegenheit zu ausgedehnten Spaziergängen.
Am Abend lud der Gemeinderat der Partnerkommune ein zum gemeinsamen Abendessen. Das Besondere: Der scheidende Gemeindepräsident Pascal Ziegler und einige Gemeinderäte kochten für die Gäste ein Urner Gericht, ein Lauch-Risotto und dazu gab es Bratwürste, die vom gleichen Team hergestellt worden waren. Ein Leckerbissen der besonderen Art.
Der Sonntag begann mit zwei Führungen durch die Stadt. Urs Kälin übernahm den historischen Part, der ehemalige Präsident des Kantons Uri, Markus Züst den Stadtentwicklungsteil. Hier ging es vor allem um die infrastrukturellen Begebenheiten, um dem fortschreitenden Abgang der jungen Bevölkerung erfolgreich zu begegnen. Hierzu gehören der Erhalt des Kantonalkrankenhauses, die schulische Entwicklung wie der intensive Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs bis in die Zentren Zürich, Zug, Luzern und in den Tessin.
Den Abschluss der Reise bildete eine einstündige Fahrt auf dem Vierwaldstätter See bis nach Brunnen, vorbei an der Tellsplatte und der Rütli-Wiese.
Kurz vor der Ankunft im fränkischen Altdorf erfuhren die Reisenden noch das Ergebnis der Gemeindepräsidenten-Wahl. Ab 01.01.2025 wird Sebastian Züst die Geschicke der Gemeinde Altdorf/Uri leiten. Wir gratulieren!